Co-topia

Eine ortsspezifische Performance in der im 13. Jahrhundert erbauten St. Nikolai Kirche, die bewegte Körper und Orgelklänge vereint. Durch die Auseinandersetzung mit dem Reformationsgedanken wird das Publikum eingeladen, sich einem Raum, der eine etablierte Lebensweise verkörpert mit neuem Staunen zu nähern. Die Idee von Ritualen, durch bewegte Körper entmystifiziert, gewinnt neue Substanz.

Charakteristische Züge gotischer Architektur wie der geradlinige Stil, die nach oben strebenden Pfeiler, das perspektivische Spiel oder das den Innenraum durchflutende Licht lassen neue performative Möglichkeiten entstehen.

Bewegung, die Zwischenräume füllt und leeren Raum erschafft, der von Neuem gefüllt werden kann.

Sich wiederholende, minimalistische Patterns lassen Rhythmen entstehen und legen Bewegung und  Widerhall frei.

Festgelegte Rollen werden in Frage gestellt, indem die Zuschauer angehalten werden, der Performance zu folgen, die sich an drei unterschiedlichen Plätzen bewegt und so ein Wechselspiel zwischen Publikum und Performance entstehen lässt.

Das Projekt besitzt einen Gemeinschaftscharakter, da es auf der einen Seite zwei professionelle Tänzerinnen mit Tänzerinnen aus dem Perform[d]ance Jugendensemble vereint und auf der anderen Seite in die jährliche Feierlichkeit protestantischer Tradition eingegliedert ist, wobei es damit die Absicht verfolgt, dem Publikum eine jenseits der gängigen Sichtweise neue Perspektive zu eröffnen.

Dance art meets the community – in einer Zeit, in einem Raum der Co-Existenz.

Gefoerdert durch stART , ein Programm der Robert Bosch Stiftung, das in Kooperation mit dem Goethe-Institut Thessaloniki und der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren e.V. durchgeführt wird.

Pre­miere: 31.10. 2015 St. Nikolai Kirche Stralsund

Konzept & Choreografie:
Eleonora Siarava

Performer: Marlene Kaun, Christina Rödel, Bithja Rothe, Nele-Marie Suhr, Dajana Voß

Buchholz-Orgel: Matthias Pech